Dalai Lama in Hamburg

Der Dalai Lama beeindruckt nicht nur durch Worte, sondern das was er hinter den Worten ausdrückt. Es ist eine Güte und Warmherzigkeit, die der tiefen Weisheit seiner vielen Inkarnationen entspringt. Für einige westliche Ohren mag einiges einfach, banal oder pathetisch klingen – aber es ist authentisch und darum erreicht er die Herzen der Menschen.  Eine Woche vebrachte S.H. in Hamburg. Auch wenn ich nicht alle Vorträge mitverfolgen konnte, nehme ich für mich folgende Gedanken/Anregungen mit:
– Frieden erreichen wir nur indem wir selbst inneren Frieden finden. Es bedarf eine inviduellen Anstrengung.
– Gewaltanwendung ist ein Zeichen der Schwäche und nicht der Stärke.
– Der Sinn des Lebens ist Glück. Alle Wesen haben ein Existenzrecht.
– Die Zukunft ist nicht unausweichlich festgelegt – wir gestalten sie aus uns selbst heraus. Wir haben alle Möglichkeiten in der Hand eine Zukunft zum Wohle aller Menschen und Wesen zu gestalten. Die aktuellen Probleme sind unsere Kreation. Wir blockieren aber eine Lösung, indem wir die Dinge aus einer festgelegten Betrachtungsweise sehen. Was wir für Realität halten, entspricht nicht der Realität.
– Emotionen wie Angst, Haß, Gier und Wut sollten transformiert werden, um intelligente Lösungen zu finden.
– Nach dem holistischen Prinzip sollten alle Aspekte betrachtet werden. Alles existiert in Abhängigkeiten voneinander. Nichts existiert unabhängig aus sich heraus. Realität ist ein Netzwerk von Verbindungen und Verknüpfungen und aus dieser ganzheitlichen Sichtweise sollten wir die Dinge betrachten. Probleme entstehen aus einer einheitlichen Sicht der Dinge.
Tiefe Erkenntnis, Geduld und Weisheit erreichen wir durch Meditation.

Feuer im Ungleichgewicht

Immer wieder auflodernde und vernichtende Waldbrände im Mittelmeerraum, lange Trockenzeiten und zerstörte Ernten in Frankreich, Spanien und Portugal, sind alles Zeichen der Klimaerwärmung. Das Feuer ist im Ungleichgewicht und befindet sich im extremen Yang. Die größten Stromkraftwerke der Welt, die dem Feuer-Element zugeordnet werden, sind für 37 Prozent der globalen CO2 Emissionen und 39 Prozent der CO2 Emissionen Europas verantwortlich wegen der Verbrennung fossiler Energie wie Kohle, Öl und Gas. Die Hitzewellen in Südeuropa im Sommer 2005 mit zeitgleichen Flutkatastrophen in den Alpen und Süddeutschland sind, wenn wir sie nach der Philosophie der Wandlungsphasen analysieren, nichts anderes als ein Versuch des Elementes Wasser die Hitze des Feuers zu löschen.Nach den Gesetzen der Wandlungsphasen sucht das Qi, die Lebensenergie, sich immer einen Weg aus den krankhaften Extremen zu bahnen und ein Ungleichgewicht zwischen Yin und Yang wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Mit unserem Planeten Erde ist es nicht anders. James Lovelock vergleicht die Erde mit einem lebendigem Lebewesen und im makrokosmischen Zusammenhang der Wandlungsphasenlehre hat die Erde analog zum Menschen, Meridiane oder Energiebahnen, Akupunkturpunkte und Organe. Naturkatastrophen, wie die Tsunami Tragödie in Südostasien im Dezember 2004 und die Zerstörung der amerikanischen Stadt New Orleans durch den Hurrikan Katrina im August 2005 würden die alten Chinesen wie eine schwere Krankheit des Körpers deuten, die ein Ungleichgewicht wiederherzustellen versucht. Interessanterweise hat die Hurrikan-Katastrophe zu einem steilen weltweiten Anstieg der Rohölpreise (Feuer-Element) geführt und damit eine erneute Debatte über saubere Alternativen zu den fossilen Energiequellen ausgelöst. Beim Menschen wird das Feuer dem Herzen, Herzbeutel und Dünndarm zugeordnet. Menschen mit einem gut ausgewogenen Feuer-Element sind Macher. Diese Menschen, die im ausgewogenen Feuer-Element sind, haben strahlende Augen, können begeistert erzählen und ihre Zuhörer mitreißen. Gleichzeitig können sie auch wirklich zuhören und auf das, was der andere erzählt hat, einfühlsam eingehen. Sie wissen wen und was sie wirklich lieben, haben ein großes Herz, sind großzügig, innerlich ausgeglichen, können die Leitung in die Hand nehmen, wissen aber auch wann der Zeitpunkt gekommen ist, zurückhaltend zu sein und wo sie am besten die zweite Geige spielen. Sie haben vertrauen in ihre Mitarbeiter und geben ihnen den Freiraum, den sie brauchen.  Bevor sie eine wichtige Entscheidung treffen, lauschen sie in ihr Herz hinein und vertrauen ihrer Intuition. Apple-Chef Steve Jobs hat in einer Festansprache an der Stanford Universität bemerkenswertes über die Höhen und Tiefen aus seinem Privatleben erzählt: „Was mich im Leben aufrecht hielt, war die Liebe zu meiner Arbeit – davon bin ich überzeugt. Sie müssen herausfinden, was Sie lieben. Und das gilt für die Arbeit genau so wie für die Menschen, die Sie lieben. Ihre Arbeit wird einen großen Teil Ihres Lebens ausfüllen, und der einzige Weg zu wirklicher Erfüllung ist eine Arbeit zu finden, die Sie wirklich gut finden. Wirklich gute Arbeit können Sie nur leisten, wenn Sie mit dem Herzen dabei sind. Wenn Sie diese noch nicht gefunden haben, suchen Sie weiter! Geben Sie sich nicht vorschnell zufrieden. Es ist wie mit allen Herzenssachen: Man weiß erst, dass man es hat, wenn man es gefunden hat. Und wie jede großartige Beziehung wird sie im Lauf der Jahre besser und besser“. Wer seine Erfüllung, seine Liebe nicht gefunden hat, ist dauerhaft unzufrieden. Feuer-Menschen im Ungleichgewicht können nicht zuhören, während sie selbst ununterbrochen reden und andere mitten im Satz unterbrechen. Sie strahlen Hektik und Nervosität aus. Sie haben wenig Lebensfreude, können nicht lachen oder sprechen sehr wenig. Sie haben die größten Schwierigkeiten Menschen zu vertrauen, müssen alles selbst in die Hand und sich um jedes kleine Detail kümmern. Diese „Feuer-Menschen“ haben kein Verständnis für die Lage Anderer, sind in materiellen Dingen verhaftet. Äußere Reize ersetzen eigene Gedanken, Ideen und Gefühle. Viele Menschen mit einem gestörten Feuer, das sich durch pathologisches Verhalten manifestiert, finden sich in Chefpositionen. Sie erscheinen nach außen extrem ambitioniert und selbstbewusst und sind deshalb für Unternehmenslenker attraktiv, die den „Laden mal wieder auf Vordermann“ bringen möchten. In Wirklichkeit richten solche Chefs schlimmen Schaden an. Sie haben in der Regel nur das eigene Wohl im Sinne und hinterlassen „verbrannte Erde“. Gestörte Beziehungen zwischen Chef und Untergebener sind nach einer Gallup-Untersuchung der häufigster Grund dafür, dass ein Arbeitnehmer das Unternehmen verlässt. Der Boss gibt die Richtung vor und wenn er schlecht gelaunt ist, strahlt sich dieses immer auf die Belegschaft aus. Tyrannei und selbstherrliches Verhalten gilt immer noch in zu vielen Unternehmen als gutes Management. Die Erfolge sind immer nur kurzfristig, weil kein Unternehmen sich eine hohe Fluktuation an Mitarbeitern auf Dauer leisten kann. Erfolgreiche Unternehmen wie Microsoft, Virgin Airlines oder Gore Tex haben flache Hierarchien und lassen ihren Angestellten viel Spielraum. Gore Tex, seit Jahren einer der beliebtesten Arbeitgeber in den USA,  schult seine Vorgesetzten als verantwortungsvolle Mentoren. Es herrscht ein Klima von gegenseitigem Vertrauen und Verständnis. Pathologisch gestörte Feuer Menschen können nicht vertrauen. Vertrauen setzt aber voraus, dass es ein grundsätzliches Vertrauen in das Leben und die Wege des Schicksals gibt. Steve Jobs sagte dazu in seiner berühmten Stanford Ansprache: „Sie können nur darauf vertrauen, dass die Dinge irgendwann einen Zusammenhang ergeben. Sie müssen auf irgendetwas vertrauen – auf ihren Bauch, ihr Schicksal, das Leben oder was auch immer. Diese Einstellung hat mich nie enttäuscht, und sie war der bestimmende Faktor in meinem Leben“. Auf der makrokosmischen ökonomischen Ebene manifestiert sich das Feuer-Element beispielsweise durch die elektronischen Medien, das Internet, Fernsehen und eine Vielzahl von Computerspielen und verwandten Anwendungen. Getreu dem Yin und Yang Prinzip sind dadurch ganz neue Industriezweige entstanden und haben viele Menschen  neue Arbeitsplätze beschert. Andererseits sind die Menschen im TV-Zeitalter leichter zu manipulieren. Es bleibt wenig Zeit für die Assimilation der vielen Bilder und Eindrücke. Gedanken, Ideen und versteckte Symbole werden unreflektiert übernommen. Die amerikanischen Invasion des Irak war dafür eine gutes Beispiel. Bilder und Diagramme zeigten „Massenvernichtungswaffen“, die es nie gab. Embedded, oder eingebettete Reporter, lieferten zensierte Bilder eines Krieges, der wie ein Computer-Spiel  abzulaufen schien. Ein ganzes Volk wurde über die wahren Gründe des Krieges hinters Licht geführt. Was ist authentisch und wahr? Wie viele Manager und Führungskräfte kennen noch die Stimme ihres Herzens, wenn sie kritiklos die Ideen und Empfehlungen von Beratern und Management-Gurus übernehmen. Wo sind wir angekommen wenn Manager sich damit brüsten, wie viele Mitarbeiter sie entlassen haben und keine Sekunde „mitfühlend“ darüber reflektieren, welche Existenznöte, Sorgen und tiefe Lebenskrisen sie bei den Betroffenen und ihren Familien hinterlassen haben. Menschen mit mangelhaften kommunikativen Fähigkeiten und soziale Kompetenz haben in Führungspositionen mit personeller Verantwortung nichts zu suchen. Wer seine Mitarbeiter mit Füßen tritt und nicht im geringsten wertschätzt, der wird auch nicht anders mit wichtigen Kunden umgehen. Da mag eine gute Miene zum bösen Spiel gemacht werden, aber die allermeisten Menschen spüren intuitiv, ob das Gegenüber authentisch ist. Unternehmen, die keine Kundenbindung pflegen,  werden am Markt nicht überleben und den Raum für jene Firmen freimachen müssen die aktiv Kundenpflege betreiben. Das werden jene Firmen sein, wo Kunden einen Mitarbeiter als persönlichen Ansprechpartner haben, der sie für ihre Treue mit Bonusmeilen  oder Bonuspunkten belohnt. Kundenbindung ist im Internet-Zeitalter wichtiger den je, denn wenn nur nach dem Preis entschieden werden müsste, dreht sich die Spirale immer weiter nach unten. Airlines und Telefongesellschaften überbieten sich mit Billigtarifen und der Kunde fühlt sich, wenn er nur nach dem Preis entscheiden müsste, nicht mehr an einer Marke gebunden. Und wo nur noch der Preis zählt werden Mitarbeiter durch immer mehr Arbeitsverdichtung, Stress und Termindruck „verheizt“. Dieses löst wiederum unterschiedliche Verweigerungszustände aus. Auf der körperlichen Ebene macht sich das durch Krankheiten bemerkbar insbesondere durch Herz- Kreislauferkrankung oder Bandscheibenvorfall – eine typische stressbedingte Erkrankung. Auf der psychischen Ebene zeigt sich der innerer Rückzug. Im günstigsten Fall suchen sich Mitarbeiter den Ausgleich oder die Kompensation durch Familie, Hobby und Freizeit im schlimmsten Fall durch autistisches Verhalten und Depression. Ein offenes Herz kann trainiert und geöffnet werden, beispielsweise durch absichtsloses Geben, Anerkennung und Wertschätzung. Woran mangelt es am meisten in modernen Industrieunternehmen? Fehlende menschliche Wertschätzung des Gegenübers ist ein Hauptgrund für das katastrophale Betriebsklima in den meisten deutschen Unternehmen. Es liegt meistens nicht am Gehalt, den Überstunden oder die tägliche Arbeitsroutine. Sicherlich muss ein faires Gehalt bezahlt werden, aber fragen sie die meisten Menschen, wonach sie sich am meisten sehnen: Liebe und Wertschätzung. Die Liebe holt sich der Mensch in der Partnerschaft und im Familienumfeld, die Wertschätzung wünscht er/sie sich durch das Tun, das Wirken am Arbeitsplatz, wo er unter Umständen die meiste Zeit seines Lebens verbringt. Da arbeitet ein Kollege wochenlang an einem wichtigen Projekt, macht täglich unbezahlte Überstunden, verschiebt seinen Urlaub  und nimmt am Wochenende auch noch Arbeit mit nach Hause. Der Chef betont immer wie wichtig der Auftrag für das Unternehmen sei. Schließlich läuft alles wie geplant. Der Auftrag ist in trockenen Tüchern. Die hervorragende Leistung des Mitarbeiters wird jedoch mit keinem Wort erwähnt. Am Ende des Jahres wird ihm eine kleine Prämie gezahlt, die aber keineswegs der Anerkennung entspricht, die der Person gebührt. Da kann sich jeder denken, wie der Mitarbeiter beim nächsten großen Auftrag reagiert. Vielleicht hat er sich auch nach einem anderen Arbeitgeber umgeschaut, der besser mit seinen Mitarbeitern umgeht. In guten wirtschaftlichen Zeiten können Manager noch ihre Unachtsamkeit gegenüber Leistungsträgern mit Prämien kompensieren. Das hat die Leute vielleicht für eine Weile „beruhigt“, obwohl es unterschwellig schon lange brodelte. In den Zeiten, wo die Geschäfte nicht mehr so gut laufen, offenbaren sich die Defizite. Manager mit einem offenem Herzen kennen alle Mitarbeiter mit Namen. Sie merken sich Geburtstage und schenken Blumen oder ein Kärtchen mit einigen persönlichen Worten. Sie verteilen nicht nur anonym Prämien, sondern erkündigen sich, worüber der Mitarbeiter sich wirklich freuen würde. Das kann ein Lieblingsbuch sein, ein besonderer Wein oder auch eine kostbare Armbanduhr mit eingraviertem „Dankeschön“. Aber es geht nicht nur um Sachgegenstände. Gute  Manager wissen um die Sorge und Nöte ihre Mitarbeiter, wann es ein Trauerfall in der Familie gab und dass ein Kind zuhause krank ist.  Kleine Gesten bewirken oft wahre Wunder und können aus einem mittelmäßigem Team eine hochmotivierte und begeisterte Mannschaft machen. Diese Führungspersönlichkeiten wissen um den wahren Wert ihre Mitarbeiter und zeigen dieses authentisch vom Herzen  her. Mit Wertschätzung, Lob und Anerkennung wird allerdings in deutschen Unternehmen sehr sparsam umgegangen. Eine europaweite Umfrage der Stellenbörse StepStone belegt, dass mehr als die Hälfte der deutschen Beschäftigten den Eindruck haben, dass ihre Leistung vom Chef nicht geschätzt wird. Authentizität ist ein Merkmal eines offenen Herzens. Leider fehlt diese Eigenschaft auch immer mehr in einer medialen Welt, die Illusionen und Mythen kultiviert. Der Lärm der vielen Meinungen bestimmt das Geschehen. Neue Konzepte der Erfolgsgurus werden von den Medien aufgegriffen und lösen oft ein böses Echo aus, wenn sie zum falschen Zeitpunkt den falschen Nerv trefffen. Michael Skapinker beschreibt  mit welchem Wahn Unternehmen weltweit die Empfehlungen des Michael Hammer und James Champey in „Re-engineering the Corporation“ folgten.  Das Buch kam gerade zur rechten Zeit im Jahre 1993 auf den Markt, als viele amerikanische Firmen hilflos zusehen mussten, wie die hocheffizienten japanischen Firmen immer mehr Marktanteile mit guten und preisgünstigen Produkten eroberten. Kosteneffizienz war das neue Motto der Zeit. Champey und Hammer hätten angeblich empfohlen jeden Geschäftsbereich so unter die Lupe zu nehmen, als würden sie den Sektor komplett neu aufbauen wollen. So viele teure altgediente und nutzlose Mitarbeiter? Manager aus den unteren Führungsebenen wurden besonders hart getroffen und nach der Tabula rasa Methode zu Tausenden entlassen. In Wahrheit hatten aber Champey und Hammer empfohlen, alle Geschäftsbereiche aus der Sicht des Kunden zu betrachten und die Prozesse so umzugestalten, dass dem Kunden am besten gedient sei. Die Fähigkeiten der Mitarbeiter sollten mehr und nicht weniger einbezogen werden, mit mehr Autonomie und Macht ausgestattet, selbst die Gewerkschaften mit einbezogen werden. Alles wurde aber in dem strikten Kostenmanagementwahn vergessen. Als alles vorüber war, fehlte den Unternehmen die Expertise und die Erfahrung der Altgedienten.  Kosteneffizienz geht nicht selten mit Qualitätseinbussen und schlechter Kundenbedienung einher. Die Betonung allein auf Kostenmanagement erstickt Kreativität, die dringend dann erforderlich wäre, wenn es darum geht, neue Märkte und Kundensegmente zu erschließen. Herrscht ein großzügiger Geist  in einem Unternehmen, wird dieses unmittelbar von dem Kunden wahrgenommen. Sparsamkeit muss nicht Enge heißen.
Ingvar Kamprad, ehemaliger Schreinerlehrling und späterer Gründer und Inhaber des Möbelkonzerns Ikea, hat Ikea mit seinen sozialen Prinzipien groß gemacht.  Ikea ist inzwischen mit 200 Filialen in 31 Ländern vertreten und einer der erfolgreichsten Firmen weltweit. Kamprads persönliche Vermögen soll sich auf inzwischen 14 – 15 Mrd. Franken belaufen. #0
Die Geschichten um Ingvar Kamprad und seine Sparsamkeit sind legendär. Häufig tauchte er unangemeldet im Lieferanteneingang einer seiner Niederlassungen auf, wo er sich zuerst einmal mit den Gabelstaplerfahrern und Lagerarbeitern unterhält. Er ist einerseits knallharter Kapitalist mit oft rüden Geschäftsmethoden, andererseits Exzentriker mit Ideen und klaren Prinzipien – der „Zen-Mönch der Möbelbranche“. „Man sagt, ich betreibe Management durch Umarmung. In gewisser Weise stimmt das. Es ist gut für mein Selbstbewusstsein. Ich glaube an die Idee, gemeinsam etwas zu schaffen. Ich möchte die Meinung anderer hören, egal, wer es ist,“ sagt Kamprad. Als andere Unternehmen in den USA soziale Leistungen  für Mitarbeiter radikal strichen, tat Ikea genau das Gegenteil und motivierte die Beschäftigten mit Trainingsprogrammen und familienfreundlichen Teilzeitmodellen. So konnten die besten Leute für die neuen Filialen gewonnen werden. Pernille Spiers-Lopez, Präsidentin von Ikea Nord-Amerika,  legt sehr hohen Wert auf die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter. Klagen oder Sorgen können die Beschäftigten auf Postkarten ausfüllen, die direkt auf den Schreibtisch von Spiers-Lopez landen. Eine ihrer Hauptaufgaben besteht darin, Filialmanager und Führungskräfte davon zu überzeugen, Wege zu finden, wie die Bedürfnisse der Filiale mit denen der Mitarbeiter in Einklang gebracht werden können. Lange Überlegungen werden über flexible Arbeitszeiten, Job-Sharing Programme, Blockarbeitszeiten und andere Modelle angestellt. „Ich muss die Ziele des Unternehmens mit der gleichen Passion vertreten wie die Verantwortung gegenüber den Menschen, mit denen ich zusammen arbeite,“ sagt sie. Die Mitarbeiter werden durch Höhen und Tiefen begleitet . Manager werden dazu angehalten, eine Mentorenrolle einzunehmen. „Kaum etwas erfüllt mich mit größerer Freude einen Menschen zu sehen, den ich begleitet habe, und der sich dann auf besondere Weise auszeichnet“. Führung, sagt Spiers-Lopez, hat viel mit einer „kritischen Selbstbetrachtung“ zu tun. „Gute Führungskräfte wissen darum, dass sie nicht immer eine Antwort auf alles haben. Wir leben in einer komplexen Welt voller Zweideutigkeiten und es gilt dieses so zu akzeptieren … Gute Führungskräfte vertrauen die Leute um sie herum. Vertrauen gilt auf beiden Seiten. Wenn Vertrauen in mich gesetzt  wird, leiste ich weit mehr als das, was von mir erwartet wird. Vertrauen kann aber nicht gespielt werden. Ich muss authentisch und offen sein und nicht etwas sein, was ich nicht bin.“ Vertrauen und Authentizität kommen aus dem Herzen heraus und können nicht gespielt werden. Warum kann ich keine Verantwortung abgeben und einfach vertrauen? Gibt es da Erfahrungen und Erlebnisse aus der Vergangenheit, die noch nicht verarbeitet worden sind? Kann ich wirklich vergeben und vergessen? Welche Ängste und Befürchtungen behindern mich dabei, mein Herz zu öffnen und mich so zu zeigen wie ich bin? Führungskräfte, die ihre eigenen Mitarbeiter gering schätzen und abwertend beurteilen, werden dieses in ähnlicher Weise mit Kunden tun, wenn auch nicht direkt. Ist die Sprache des Unternehmens kalt und gefühllos oder strahlt sie Wärme aus? Wertschätzung beginnt mit den einfachsten Gesten. Behandele Dein Gegenüber, wie Du auch selbst wertgeschätzt werden möchtest. Eine Kombination von Lob und Leistungsanreizen wirkt motivations- und leistungssteigernd. Zuhören ist eine Kunst. Manchmal kommen dann Einsichten über das was hinter den Worten steckt. Freudige Dankbarkeit schafft eine positive Lebenseinstellung. Sie ist die Essenz der Großzügigkeit. Dank ist kostenlos.Indem wir uns authentisch so zeigen, wie wir sind, gewinnen wir mehr,  als bei dem Versuch das zu sein, was wir nicht sind.Es ist einfacher Dinge auseinander zunehmen und zu zerschlagen, als sie wieder zusammen zu fügen. Schmerz zufügen können viele, wirkliche Empathie und Mitgefühl empfinden die Wenigsten. Mentoren sind zuhörende Begleiter und Berater, die dem Mitarbeiter dabei helfen einen besseren Job zu machen. Tyrannen wollen herrschen, dominieren weil sie damit eigen psychischen Unzulänglichkeiten kaschieren.Dem Herzen folgen heißt, der eigenen Intuition, dem höheren Selbst, der Wahrheit der inneren Stimme zu folgen. Es ist jener edle Kern, jenseits der vielen fremden Stimmen, Meinungen und Dogmen, die unseren Alltag dominieren. „Das Herz gibt allem, was der Mensch sieht und hört und weiß, die Farbe“, so Johann Heinrich Pestalozzi. Es ist die Essenz  des Feuer-Elements, dass uns jene Wärme einhaucht, die wir für die Veränderungen und das gesunde und erblühende Wachstum des Sommers brauchen.